ROSEN-METHODE® UND RESILIENZ
Liebevoll und achtsam mit sich sein.
Resilienz beschreibt unsere Widerstandsfähigkeit, d.h. ob uns ein Ereignis verletzt oder ob wir leicht damit umgehen können. Resilienz beschreibt auch unsere Fähigkeit nach einer stressvollen Phase zu Erholung und Ausgeglichenheit zurück zu finden.
In zahlreichen Studien konnte der Zusammenhang von dem Ruhe- und Bindungshormon Oxytocin und Resilienz nachgewiesen werden (vgl. Grippo, Trahanas et al. 2009, S. 1542, vgl. Bradley 2013, S. 2). Das sogenannte Ruhe- und Bindungssystem des Körpers wird durch Oxytocin gestärkt. Es hilft uns mit anderen Personen zu verbinden und uns selbst zu beruhigen und zu regulieren. Es ist Teil des Parasympathischen Nervensystems des Körpers.
Das Stresssystem – im Gegensatz dazu – hilft uns schnell reagieren zu können und Herausforderungen zu bewältigen. Es wird durch die Hormone Adrenalin und Noradrenalin gesteuert. Es ist Teil des Sympathischen Nervensystems des Körpers. Befinden wir uns dauerhaft in einem Stresszustand wird dieses System von Kortisol unterstützt.
Langanhaltender Stress kann schädliche Folgen auf unseren Körper und die Psyche haben. Wir können uns dann entfremdet fühlen, die verkörperte Selbstwahrnehmung kann verloren gehen und Körpersymptome können auftauchen (wie z.B. Verspannungen, Schmerzen, Irritationen, Körperängste, Bluthochdruck, kardiovaskuläre Ereignisse, chronisch entzündliche Erkrankungen, autoimmune Prozesse, Asthma, Neurodermitis, etc.). Nicht nur die Seele profitiert von einer Auszeit, auch unser Körper braucht Zeit, um regenerieren und auftanken zu können, um gesund zu bleiben.
Resilienz-Bildung durch die lauschende Berührung nach der Rosen-Methode®.
Eine randomisiert-kontrollierte Studie zu der Art wie Rosen-Methode® Praktizierende berühren („warm touch“) hat gezeigt, dass dadurch bei den Probanden der Oxytocin-Spiegel angestiegen und der Kortisol-Spiegel abgefallen ist (Holt-Lunstad, Birmingham et al. 2008).
34 gesunde verheiratete Paare zwischen 20 und 39 Jahren wurden in eine Interventions- und in eine Kontrollgruppe gelost. Die Paare der Interventionsgruppe wurden in „warm touch“, der Berührung nach der Rosen-Methode® Körperarbeit unterrichtet. Diese praktizierten sie öfter als drei mal pro Woche für eine halbe Stunde über vier Wochen. Die Paare der Kontrollgruppe verfolgten ihre eigene Art und Weise zu berühren und führten darüber Tagebuch.
Es zeigte sich, dass die Personen der Interventionsgruppe nach nur 4 Wochen mehr Oxytocin, niedrigere Stresshormonspielgel bei den Männern und Frauen und bei den Ehemännern niedrigere Blutdruckwerte als die Personen der Kontrollgruppe aufwiesen. Somit kann vermutet werden, dass die Berührung nach der Rosen-Methode® Körperarbeit Einfluss auf unsere Fähigkeit zu Resilienz hat, indem sie eine Aktivierung des Ruhe- und Bindungssystems über eine Freisetzung von Oxytocin initiiert.
Im online Selbstlernerkurs „Berührung im Alltag“ wenden wir uns der wunderbaren von der Rosen-Methode® inspirierten „Berührungskunst“, weiteren Hintergründen von Berührung und als Bonus der ganz persönlichen Selbstfürsorgepraxis zu. Für Therapeuten gibt es Übungen mit Anleitungen zum selbst Durchführen. Zudem arbeiten wir mit Video- und Audiomaterial, einem Arbeitsbuch u.v.m.
Die Rosen-Methode® beruht auf der Art, wie wir berühren […]. Durch die Berührung entsteht ein Bewusstsein in den Körperzellen, das sich dem intellektuellen Wissen nicht erschließt. Ich erfahre das immer und immer wieder. Diskutieren Menschen ihre Probleme ausschließlich über den Verstand, dann ist ihr Erkennen weniger tief, als wenn sie körperlich berührt werden. Berührung scheint wie ein Schwert zu sein, das ein rotes Band zerschneidet – wir gelangen bist zum innersten Kern der Barriere, des Leidens, des Zurückhaltens (Rosen, Brenner et al. 2007, S. 36).